Präsentation des ersten österreichischen Baukulturreports - mit Beiträgen zur österreichischen Baukultur im Tourismus


Im Beisein der Bundesminiserin Dr. Claudia Schmied wurde von den Geschäftsführern der ARGE Baukulturreport, Dr. Hartwig Chromy und DI Volker Dienst, die seit langem mit Spannung erwarteten Ergebnisse und wesentlichen Empfehlungen des Ersten Österreichischen Baukulturreports vorgestellt, der nun auch als Online-Version seit 09.07.2007 der Öffentlichkeit unter www.baukulturreport.at zugänglich ist.

Baukultur schafft und sichert Lebensqualität. Sie betrifft alle Menschen, weil wir von der gebauten bzw. gestalteten Umwelt beeinflusst, geprägt und verändert werden. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht können die mit Abstand größten Lebenskosten bzw. Lebensinvestitionen der ÖsterreicherInnen unter dem Begriff „Baukultur“ subsumiert werden. Allen voran die Wohn- und Betriebskosten, aber auch die Schaffung von gebautem Eigentum oder Eigengarten. Rund 70% des gesamten österreichischen Anlagevermögens entfällt auf Bauten bzw. Immobilien, rund 90% unserer Zeit verbringen wir in Gebäuden. Dennoch erscheint Baukultur als ressortübergreifendes Prinzip weder in den politischen Entscheidungsprozessen, noch in der Verwaltung verankert.

Im Rahmen des Ersten Österreichischen Baukulturreports, der 2005 einstimmig vom Nationalrat initiiert wurde, ist es erstmals gelungen Baukultur als wesentliche Querschnittsmaterie darzustellen und ihre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, sowie große Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Aufbauend auf 24 Beiträgen namhafter ExpertInnen sowie auf 56 Statements von EntscheidungsträgerInnen aus allen baukulturell relevanten Bereichen (Wirtschaft, Kultur, Interessensvertretung, Architekturvermittlung, Ausbildung) liegen nun eine Reihe strategischer Empfehlungen vor. Der Erste Österreichische Baukulturreport versteht sich als Grundlage für einen breiten, landesweiten Diskurs und als Initialzündung für einen baukulturellen Dialog, auf nationaler wie auf regionaler Ebene.
 

Tourismus und Baukultur

Bibiane Hromas hat gemeinsam mit Roland Gruber (nonconform, architektur vor ort) die Situation der österreichischen Baukultur im Tourismus (Kategorie: Wirtschaft) analysiert und beschrieben.

Mit knapp 9% Anteil am BIP nimmt der Tourismus einen bedeutenden Stellenwert in der österreichischen Wirtschaft ein. Historisch wie gegenwärtig bestimmen Natur und Kulturangebote die touristische Landschaft. Der Städtetourismus ist Vorreiter im Kulturbereich, die ländlichen Gemeinden sind mit Programmen wie Klösterreich, Weinstraße, Käsestraße, Eisenstraße zunehmend in diesem Angebotssegment vertreten. Oft ist es gerade die Verbindung von naturräumlichen Gegebenheiten und einer daraus resultierenden historischen Kulturpraxis, woraus sich interessante Angebotsfacetten entwickeln. Speziell für den touristischen Bedarf entwickelte Bauwerke sind Möglichkeiten, die Haltung der GastgeberInnen gegenüber den Gästen, der eigenen Arbeit und der Kultur des Landes darzustellen.

Ein nicht zu unterschätzender Tourismusfaktor ist das Image einer Stadt oder Region vor allem für den immer stärkeren nationalen wie internationalen Wettbewerb der Standortbewerbung. Dies gilt für die Ansiedelung von Unternehmen und Institutionen ebenso wie für das Abhalten von Kongressen, Messen, Spezialevents für Sport, Mobilität, Kulinarik etc. Dieser Teil des Fremdenverkehrs spielt in der Tourismuswirtschaft eine immer wichtigere Rolle.

Für den Baukulturreport wurde aus dem großen Themenspektrum des Tourismus vor allem die Beziehung von TouristikerInnen zur Baukultur und zu den ArchitektInnen ausgewählt.


 
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